Wer wir sind, Was wir wollen

Die kritische SchülerInnen Aktion hat sich anlässlich des Schulstreiks im November 08 zusammengefunden. Seitdem haben wir es uns zur Aufgabe gemacht gemeinsam mit Studierenden, Azubis, ArbeitnehmerInnen, etc. für radikale Veränderungen in Bildungswesen und Gesellschaft einzutreten.
Wir wollen kein festes Grüppchen mit vorgegebener ideologischer Ausrichtung sein, sondern einen offenen Rahmen für gemeinsames politisches und kulturelles Engagement schaffen. Wir funktionieren ohne starre Strukturen und Ämter, sondern selbstbestimmt und parteiunabhängig.
Dogmatische Ideologien und Patentrezepte für die "ideale Welt" lehnen wir ab.
Als Teil des Bildungsstreikbündnisses sind wir bundesweit vernetzt und können überregionale Aktionen organisieren. Tatkräftige Unterstützung vor Ort bekommen wir von den Heidelberger Studierenden.

Gemeinsam wollen wir diskutieren, Aktionen durchführen, Inhalte erarbeiten, und uns für unsere Ziele einsetzen.

Streiten wir für unsere Ideen!

Samstag, 16. Mai 2009

Selbstverständnis

Kritische SchülerInnen Aktion (KriSA)

Selbstverständnis
Wir, die KriSA, sind ein Bündnis von SchülerInnen, das sich als Teil einer bundesweiten Bildungsstreikbewegung versteht. Unser & deren Ziel ist es, Kritik am Bildungssystem zu äußern und dort massive Veränderungen durchzusetzen, indem wir Bildung wieder als oberste Priorität auf die politische Agenda bringen. In Zusammenarbeit mit allen betroffenen, involvierten und interessierten Gruppen, Organisationen, Gewerkschaften ist gilt es diesen dringend benötigten Aufbruch herbeizuführen. Unser Bündnis ist daher auch an einem Baden-Württembergischen Schülerbündnis beteiligt, das unbedingt in die Landespolitik eingreifen möchte.
Zu der Kritik verleiten uns vielerlei Missstände, die letztendlich einer gerechten und demokratischen Gesellschaft, welche die Chancengleichheit für jeden Menschen gewährleistet, entgegenstehen.
Das mehrgliedrige Schulsystem, das schon mehrmals Gegenstand der öffentlichen Diskussion gewesen ist, ohne, dass die politisch Verantwortlichen gehandelt haben, steht aus diesem Grund besonders in unserem Fokus. Studien entlarven nämlich die schon im System angelegte Diskriminierung und Einschränkung der sozialen Mobilität. So erhalten Kinder von Akademikern etwa sechsmal so häufig eine Gymnasialempfehlung wie die von Arbeitern, Kinder mit Migrationshintergrund erhalten zudem trotz eines besseren Notendurchschnitts oft sogar noch eine Empfehlung für einen niedriger wertigen Schultyp. Hier liegt also offenbar eine Einstufung nach sozialer Herkunft und nicht nach Leistung, wie es das System eigentlich verspricht (und nach den Grundsätzen eines humanitären Bildungssystems), vor. Gleichzeitig stellt die Hauptschule heutzutage ein Abstellgleis für sozial schwächere dar. Das mehrgliedrige Schulsystem reproduziert und schafft sogar neue soziale Missstände, wie an Statistiken:… zusehen ist. Gerade an dem Beispiel der Hauptschule ist das Missverhältnis an Chancen und die Segregation von sozialen Milieus innerhalb des Bildungswesens deutlich zu erkennen, obwohl es die Pflicht eines demokratischen Staates ist, diese fortschreitenden Entgleisungen aufzuhalten und im Gegenteil ein Erfahren von Integration und Toleranz in den Bildungseinrichtungen zu garantieren. Die Hauptschule als solche ist in der heutigen Gesellschaft sinnlos geworden. Der Hauptschulabschluss bietet beinahe keine Möglichkeit auf späteren Erfolg am Arbeitsmarkt, da sich dessen Ansprüche verändert haben. Die Kompetenzen, die in der Hauptschule vermittelt werden sollen, sind heute nicht mehr gefragt und dadurch führt die Hauptschule meist nur in Arbeitslosigkeit. Dies führt nicht nur zu einer erhöhten Belastung der sozialen Sicherungssysteme, sondern stellt auch eine Verweigerung des Rechts auf Arbeit dar. Für die Schüler ist also die Hauptschule der Weg in die Perspektivlosigkeit, was auch an der überdurchschnittlichen Kriminalitätsrate von Hauptschülern ablesbar ist. Es kann also nur im Interesse der Gesellschaft und damit der Politik liegen, das System der Ausgrenzung grundlegend zu ändern und jedem Schüler Perspektiven zu eröffnen. Die Entscheidung, welche weiterführende Schule ein Schüler besuchen darf, ist also in großem Maße ausschlaggebend für seine spätere Existenz in der Gesellschaft. Allein, dass das Schulsystem vorsieht, dass nicht der Schüler selbst die Entscheidung trifft und diese stattdessen einer weitgehend fremden Person, nämlich dem Lehrer, zugemutet wird, ist wohl kaum mit dem Grundsatz der Freiheit im Grundgesetz vereinbar. Aber, dass diese Entscheidung außerdem nach der vierten Klasse getroffen wird, wenn ein Schüler zehn Jahre alt ist und sich sein Entwicklungspotenzial von niemandem abschätzen lässt, ist unverantwortbar, da falsche Entscheidungen mit negativen Konsequenzen für den Erfolg in der Gesellschaft vorprogrammiert sind. Die Selektion in Form der Fremdbestimmung im Bildungswesen muss beseitigt werden. Um den Konflikt zwischen Gesellschaftsgruppen, die dem demokratischen Grundgedanken widersprechen, zu beseitigen, um den Grundsatz der Freiheit & Gleichheit der Verfassung zu wahren und endlich auch im Bildungswesen umzusetzen und um soziale Mobilität zu gewährleisten, fordern wir die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems und damit die Einführung einer Gesamtschule, welche diese Prinzipien vereinigen kann.
Deshalb fordern wir die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems und damit die Einführung einer Gesamtschule um den Konflikt zwischen Gesellschaftsgruppen, die dem demokratischen Grundgedanken widersprechen, zu beseitigen
Ein weiterer Aspekt der in den letzten Jahren immer mehr in den Blick der Bildungskritik gerutscht ist, sind die zunehmenden Privatisierungen der Schulen, sowie der Lehrinhalte. Der grundlegende Konsens der KriSA ist die Abschaffung der Privatschulen. Im folgenden wird deutlich aus welchen Gründen:
Wir sind der Meinung das wirtschaftliche Konzerne à la bertelsmann, Atomindustrie, oder der BASF vermehrt Partiszipationsnmöglichkeiten bei Lehrmaterial und Inhalten haben. (Fortbildungen und Werbematerial/Schulbüchern). Diese haben grundsätzlichen beigeschmack der ???? und der Profitgier haben. Junge Menschen werden auf diese Art und weise beeinflusst und zu unkritischen und bereits voreingenommenen zukünftigen Arbeitnehmern herangezogen und auf diese Weise zu einem Teil des Marktes. Die Bildung ist den Gesetzen des Marktes unterworfen Die Frage stellt sich zurecht wo bildet das demokratische, gebildete Deutschland kritische Schüler und Schülerinnen.
Wenn Kinder mit 10 Jahren auf eine Privatschule kommen, dann durchleben sie in den meisten fällen eine Schulzeit in einem Umfeld von Akademikerkindern und sogenannten "Bessergestellten". Dies kann zur Folge habe, dass Mobbing und soziale Probleme dann hervorgerufen werden wenn sie sich nicht an eine gewisse "Norm" anpassen. So treffen wir auch hier eine weitere Form der, man kann vermuten gewollten, Auswahl an. Kinder und Jugendliche geraten in eine gesellschaftliche Selektion; Eliten bilden sich bereits bei den Heranwachsenden. Hinzu kommt das sich diese Kinder immer in einem vorherbestimmten Umfeld bewegen und dies führt zu fatalen Problem: Kinder entwickeln kein Maß an Durchsetzungsvermögen und vor allem kein soziales Bewusstsein. Bildungsauftrag braucht keine Privatisierung???. (s Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird.)Das ist ein üprolem müssen wir mal drüber diskutieren
Der nächste Kritikpunkt ist der weiter fortschrott :) der Ökonomisierung der Bildung, so entwickelt sich zwischen den schulen ein Konkurrenzdenken und vor allem ein Konkurrenzdruck für die übriggebliebnen staatlichen (Rest-)Schulen.
Die entscheidende Frage ist warum kann ein besonderes Angebot (s. nächster Abschnitt) nur für eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft bezahlbar sein, obwohl es im Grundgesetzt steht, dass das nicht der Fall sein darf. Das Ganze steht in einem grandiosen Widerspruch zu einander.
Wenn man sich jedoch fragt warum (meist doch die Eltern) ihre Kinder auf eine Privatschule schicken, so lässt sich die Frage bei Vergleichen der Schulprofile möglicherweise beantworten. Während an öffentlichen Schulen Personal- und Finanzknappheit die Schulen dazu zwingen Klassenfahrten, pädagogische Sonderangebote und eine Vielzahl an kreativen außerschulischen Angeboten nicht mehr stattfinden lassen zu können, haben Privatschule die Möglichkeit aber auch den Druck genau dieses Angebot anzubieten. Man könnte es als "gut" ansehen, das Privatschulen sich die Mühe geben, doch zwei negative Punkte überwiegen: Ersten nicht die alle Eltern haben die Möglichkeit ihre Kinder auf eine solche Schule gehen zu lassen. Zweitens vernachlässigt auch hier der Staat seinen Bildungsauftrag.
KriSA lehnt jedoch keineswegs voll und ganz Profilbildung an verschiedenen Schulen ab.... jedoch muss erst gewährleistet sein, das alle Menschen die Möglichkeit haben sich auf einer Schule Ihrer Wahl zu bewerben, weiter das alle Typen möglich sind (Stichwort Demokratische Schule) und alle Abschlüsse gleichwertig anerkannt sind (im Studium und im Beruf) und das schließlich keine Bildungspflicht vernachlässigt wird. Zum Schluss darf selbstverständlich auch kein Konkurrenzdenken von Bildungseinrichtungen vorherrschen. Es kann nicht sein das eine zunehmende Privatisierung von lehrinhalten und Institutionen dem Staat die Möglichkeit geben Bildungsverantwortung abzugeben und Bildungsinstitutionen zu vernachlässigen.
Deshalb fordern wir:
Das G8 wurde nicht durchdacht, so traten schon kurz nach der Einführung
viele Probleme auf. Es wurden neue Lehrpläne entwickelt, für welche es aber
noch keine Schulbücher gab. Die ersten Jahrgangsstufen des G8 mussten und
müssen immer noch teilweise mit Büchern lernen, die für das G9 gedacht sind.
Hier ist noch nicht klar, ob dann in einem Jahr 2 Bücher durchgenommen
werden müssen, oder ob das letzte Buch einfach weggelassen wird. Aber auch
mit den neuen Büchern ist der Stoff, den man lernt nicht weniger, oder
zusammengefasster. Es ist fast derselbe Stoff, der nur in kürzerer Zeit
gelernt werden muss. Außerdem wurden vor allem Stunden vom Plan gestrichen,
die einen Ausgleich anstrengenderen Fächern bildeten, wie zum Beispiel
Sport oder Kunst. Viele Themen werden doppelt behandelt, was damit begründet
wird, dass man noch zu jung ist, die Themen komplett zu verstehen. Das ist
zwar richtig, doch werden die Themen immer wieder von neuem begonnen, sodass
man einiges doppelt und dreifach lernt, was man vermutlich im späteren
Lebensverlauf nie wieder braucht. Einige der Schüler im letzten G9 Jahrgang,
welche sitzen geblieben sind, sind einfach eine Klasse abgerutscht, wie das
normal auch der Fall ist. Gegen Ende der Schulzeit des letzten G9 Zuges ist
das nicht mehr möglich, sie müssen entweder 2 Klassen runterrutschen, oder
es muss ein extra „G9 Sitzenbleiber Zug“ gebildet werden. Das hat einen ganz
einfachen Grund: Der G8 Zug ist im Stoff genauso weit, oder weiter als der
G9 Zug. Schließlich haben der letzte G9 und der erste G8 Jahrgang gemeinsam
Abitur, und müssen sich um die Studienplätze streiten. Diejenigen die es
nicht geschafft haben, einen Studienplatz zu ergattern, werden es das nächst
Jahr wieder probieren, und so wird einige Jahre das Problem bestehen, dass
es viel mehr Bewerber für Studienplätze gibt, als Leute aufgenommen werden
können. Zitat Frankenberg

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